Jiu Jitsu

„Die sanfte/nachgebende Kunst“

Die Geschichte

 

Die Japaner galten über Jahrhunderte als Begründer dieser Selbstverteidigungsart. Man fand jedoch heraus, dass ihr Ursprung in Indien zu suchen war; von dort aus gelangte die Kunst über China nach Japan. Die Samurai praktizierten Jiu Jitsu, um beim Verlust der Waffe weiter kämpfen zu können. In Friedenszeiten wurde mit Jiu Jitsu Körper und Geist geschult, um zu jeder Zeit kampfbereit zu sein.

Um die Jahrhundertwende wurde Jiu Jitsu, insbesondere durch Matrosen, in Europa eingeführt. Der ursprüngliche, damals neuartige „Kampfstil“ wurde nach und nach mit Boxschlägen und Ringertechniken vermischt. Alles zusammen wurde zu der Zeit als neue Selbstverteidigung aus einem fremden Land publik gemacht. Von dem Grundsatz des Ausweichens und Nachgebens, um mit der Kraft des Gegners zu arbeiten, war bis dahin jedoch noch keine Spur.

Im Jahre 1906 gründete Erich Rahn in Berlin die erste Jiu Jitsu Schule. Diese fand nach und nach ihre Anhänger. Sie besteht noch heute und wird von seinen Meisterschülern weitergeführt. Prof. Dr. Baelz schrieb das erste Fachbuch in Deutschland. 1922 wurden durch die Altmeister Alfred Rhode und Otto Schmelzeisen weitere Schulen in Deutschland gegründet.

Jiu Jitsu zählt, obwohl bereits über 2500 Jahre alt, heute zu einer der modernsten waffenlosen Selbstverteidigungen und gehört bei vielen Polizeieinheiten zum Pflichtprogramm der Ausbildung.

Jiu Jitsu besteht aus Fallübungen, Würfen, Bodentechniken, Hebeln, Schlägen und Tritten und dient ebenso der körperlichen Ertüchtigung und der Erziehung zur Selbstbeherrschung wie der Abwehr von Angriffen.
Heutzutage gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Angriffen und dementsprechend auch Verteidigungen. Jeweils eine Technik ist auf mehrere Angriffe anzuwenden, wie z.B. der Körpersteckhebel. Die Bewegungsabläufe sollen langsam aber stetig zu Reflexen ausgebildet werden.

Die Variationen der Techniken gehen mittlerweile in die Hunderte. Aus dem Jiu Jitsu entwickelten sich auch im Laufe der Zeit weitere Kampfkünste. Die bekanntesten sind Judo, Karate, Aikido, Deutsches Ju Jutsu und das Brasilianische Jiu Jitsu. Die Unterschiede liegen in der besonderen Betonung auf einzelne Bereiche oder in der Mischung mit anderen Kampfkünsten.